Am letzten Tag unserer Kampagne in Niedersachsen, stellen wir Djenabou Diallo-Hartmann vor:

Trau Dich! Auch Du gehörst an den großen Tisch – genauso wie alle anderen auch!


 Bild @ Sven Brauers

Interview mit Djenabou Diallo-Hartmann

  • Können Sie sich kurz vorstellen und einige besonders prägende Ereignisse oder Stationen in Ihrem bisherigen Leben nennen?

Mein Name ist Djenabou Diallo-Hartmann. Ich bin in Guinea geboren und aufgewachsen und vor fast 19 Jahren zum Studium nach Deutschland gekommen. Zunächst habe ich im Osten Deutschlands gelebt, bevor ich vor etwa 16 Jahren nach Hannover gezogen bin. Um hier mein Studium der Politikwissenschaft fortzusetzen. Von Beruf bin ich Politikerin und als stellvertretende Fraktionsvorsitzende für die Partei Bündnis 90/Grüne im Niedersächsischen Landtag tätig. Ich bin  Mutter von zwei Kindern. Was mich nachhaltig geprägt hat und letztlich der Grund für mein politisches Engagement war, sind meine eigenen Erfahrungen mit Rassismus und Ausgrenzung in unserer Gesellschaft, sowohl im Alltag als auch in unseren Institutionen. In Halle/Saale trauten wir uns damals als schwarze Student*innen nicht alleine in die Bibliothek zu gehen; wir bewegten uns immer nur in Gruppen, so groß und real war die Gefahr oder die Angst, körperlich angegriffen zu werden. Meine damaligen Erfahrungen in der Ausländerbehörde machten deutlich, wie stark Rassismus trotz aller Bemühungen in unseren Institutionen verankert war und ist.

  • Warum sind Sie in die Politik gegangen?

Die Entscheidung, mich politisch zu engagieren, steht in direktem Zusammenhang mit den bereits erwähnten Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen. Sowohl als junge Studentin als auch als junge Mutter habe ich Dinge erlebt, die mich empört haben. Ich habe erlebt, wie mein Sohn zusammen mit anderen Kindern mit Migrationshintergrund in der zuständigen Schule systematisch ausgegrenzt und stigmatisiert wurde: Sie wurden in eine sogenannte „Schneckenklasse“ gesteckt, die an dieser Schule keinen guten Ruf hatte. Die Kinder wurden zum Beispiel nicht auf Klassenfahrten mitgenommen, weil sie als „unkontrollierbar“ galten. Das erinnerte mich sehr an meine eigenen Erfahrungen als junge Frau und ich wollte das nicht einfach so hinnehmen. Ich beschloss, etwas dagegen zu unternehmen, und setzte alles in Bewegung, was in meiner Macht stand, um das zu ändern. Das war ein langer und schmerzvoller Prozess, der aber erfolgreich war: Am Ende wurde diese Klasse aufgelöst und dieser Erfolg zeigte mir, dass man als Bürger*in etwas bewegen kann. So beschloss ich, mich politisch zu engagieren. Nach reiflicher Überlegung und Abwägung aller Faktoren trat ich in die für mich passende Partei ein.

  • Wie blicken Sie auf die Ausbildungs- bzw. Studienzeit zurück?

Auch wenn die Erinnerungen an meine Studienzeit nicht mehr ganz so frisch sind, würde ich sie im Großen und Ganzen positiv bewerten. Als ausländische Studentin hatte ich natürlich meine Schwierigkeiten mit der Sprache, so dass ich gefühlt doppelt so viel Lernzeit aufwenden musste wie meine muttersprachlichen Kommilitoninnen. Außerdem bin ich während des Studiums Mutter geworden. Das waren zusätzliche Herausforderungen, die ich aber dank meiner sehr hohen Motivation, meiner Offenheit und meines Pragmatismus gut meistern konnte. Ich habe nicht gezögert, die mir angebotene Unterstützung anzunehmen. Ich hatte nette, weltoffene und ich würde sogar sagen für damalige Verhältnisse rassismuskritische Kommiliton*innen, die mir immer bereitwillig Fragen zu Studieninhalten sowie zur Hochschulstruktur und -kultur in Deutschland beantwortet haben. Meine Professor*innen empfand ich in der Regel als fair und unterstützend.

  • War es für Sie schwierig, eine Stelle zu finden? Wie verlief Ihr Berufseinstieg?

Meinen ersten Job hatte ich als persönliche Mitarbeiterin von zwei Abgeordneten der Grünen im niedersächsischen Landtag. Ich war zu dieser Zeit bereits sehr aktiv als Parteimitglied auf Landesebene und habe mich dadurch für diese Stelle qualifiziert. Die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht und mir einen Einblick in das Tagesgeschäft der Landespolitik ermöglicht. Dennoch hatte ich nach zwei Jahren das Bedürfnis, die „richtige“ Arbeitswelt kennen zu lernen. Es war mir wichtig, Erfahrungen außerhalb des Politikbetriebes zu sammeln. Mit meinem Profil empfahlen sich Stellen im Dritten Sektor, also bei NGOs und zivilgesellschaftlichen Organisationen. So habe ich eine Stelle als Referentin der Geschäftsführung bei einem großen Dachverband von Migrantenselbstorganisationen in Niedersachsen bekommen und dort einige Jahre gearbeitet. Das war eine sehr wertvolle Erfahrung, die mir für mein späteres politisches Engagement als Abgeordnete in vielerlei Hinsicht sehr geholfen hat. Aber so schön diese Erfahrungen auch waren, sie waren nicht ohne Herausforderungen. Als schwarze Frau beweg(t)e ich mich in Sphären, die Menschen wie mir bis dahin verschlossen waren. Meine Themenschwerpunkte und meine temperamentvolle Art stießen trotz der erklärten Offenheit auf Befremden. Es war und ist ein ständiger Kampf, den ich bereit bin, immer wieder zu führen. Denn wie gesagt, ich bin in die Politik gegangen, um etwas zu bewegen und zu gestalten und die Erfolge, wenn auch mühsam, geben mir Recht. Wenn meine Tochter sagt, ich sei ihr Vorbild und ihre Lieblingspolitikerin, dann ist das für mich Ansporn.

  • Was würden Sie jungen Frauen empfehlen, die vielleicht überlegen, einen ähnlichen Weg einzuschlagen?

Dass bestimmte Bevölkerungsgruppen in der Politik unterrepräsentiert sind, ist bekannt und in meinen Augen ein Problem. Als BPoC ist es mir ein Anliegen, Menschen wie mich zu motivieren, sich politisch zu engagieren, damit ihre Stimme in den Diskussionen authentisch und würdig vertreten ist. Ich verstehe, dass es in dem einen oder anderen Fall gewisse Hemmungen gibt, denn wenn wir ehrlich sind, hat der Beruf des Politikers nicht unbedingt den besten Ruf. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass die Gestaltung einer gerechten Gesellschaft ohne die Stimme der BPoC nicht gelingen kann.   Wir müssen uns also engagieren und das mit dem Ziel, am großen Tisch zu sitzen, an dem die wichtigen Entscheidungen getroffen werden. Mein Rat wäre also: Traut euch! Ihr gehört an den großen Tisch – genauso wie alle anderen auch!

Am Tag 9 unserer Kampagne in Niedersachsen stellen wir Rocio Picard vor:

Nichts wird Dir geschenkt. Du musst immer kämpfen, um Deine Ziele zu erreichen.

                                                                                                              Bild  @ Nicole Beneewah

Interview mit Rocio Picard

Können Sie sich kurz vorstellen und einige besonders prägende Ereignisse oder Stationen in Ihrem bisherigen Leben nennen?

Mein Name ist Rocio Santacruz Gonzalon de Picard. Ich bin in Ecuador geboren und aufgewachsen und kam mit 19 Jahren als Kindermädchen nach Deutschland. Ich bin Rentnerin und seit 2015 ehrenamtlich als gewählte Ratsfrau im Gemeinderat von Tostedt. In meiner aktiven Berufszeit war ich Krankenpflegerin und habe viele Jahre als Altenpflegerin gearbeitet. Ich bin verwitwet; Mutter von drei Kindern und stolze Oma. Ein Schlüsselmoment in meinem Leben war die Entscheidung, in Deutschland zu bleiben, nachdem die Diplomatenfamilie, bei der ich als Kindermädchen gearbeitet hatte, das Land verlassen hat. Ich blieb, um hier in Deutschland eine Ausbildung als Krankenpflegerin zu absolvieren – wurde aber mit der brutalen Realität des Ausländerdaseins konfrontiert. Ich stand vor dem Nichts und musste um die Legalisierung meines Aufenthaltes kämpfen. Es waren sehr harte Zeiten, die mich geprägt haben, nicht nur, weil sie schwierig waren, sondern weil ich in dieser Zeit sehr viel über mich und die Menschen gelernt habe; ein Gewinn für meine soziale Intelligenz.

Warum sind Sie in die Politik gegangen?

Die Entscheidung, mich politisch zu engagieren, kam durch Zufall. Ich war zwar schon immer sozial engagiert und in meiner Gemeinde aktiv, habe aber nie daran gedacht, in die Politik zu gehen. Vor etwas mehr als zehn Jahren, als ich schon im Ruhestand war, hat sich in Tostedt eine Gruppe zu einer Wählergemeinschaft zusammengeschlossen und eine internationale Liste für die Kommunalwahl aufgestellt. Ich wurde angesprochen und überredet mitzumachen. So kam ich zu meinem ersten politischen Amt. Meine Gründe und Motive waren eher unspektakulär, würde ich sagen. Ich hoffte, durch dieses Amt vielen Menschen in meiner Gemeinde eine Stimme geben zu können, indem ich ihre Sorgen und Hoffnungen, ihre Anliegen authentisch in die Diskussionen einbringe. Ich hoffte, dadurch etwas zu bewegen und meinen Beitrag zu einer besseren Gesellschaft zu leisten. Inzwischen ist viel passiert und ich bin in meiner zweiten Amtszeit und für eine andere Partei, Bündnis 90/Grüne. Heute muss ich sagen, dass ich diese Entscheidung keineswegs bereue, im Gegenteil. Als Rentnerin eine solche Aufgabe zu haben, ist sinnstiftend und erfüllt mich mit Stolz.

Was sind für Sie bisher die größten Herausforderungen gewesen und wie haben Sie diese zu überwinden?

In meiner ersten politischen Gruppe habe ich ziemlich bald nach Arbeitsaufnahme festgestellt, dass meine Vorstellungen von Zusammenarbeit und Partizipation und die einiger Kolleg*innen nicht ganz zusammenpassten. Ich fühlte mich nicht ausreichend in Entscheidungsprozesse eingebunden und teilweise nicht ernst genommen. Ich habe das angesprochen und es hat sich nichts geändert. Ich wollte nicht gleich alles hinschmeißen, da mir die Arbeit sehr am Herzen lag und ich den Wählerauftrag sehr ernst nahm. Nach dem Motto „Wenn du es nicht ändern kannst, akzeptiere es; wenn du es nicht akzeptieren kannst, lass es“ habe ich mich für einen Fraktionswechsel entschieden und bin nun seit fast acht Jahren bei den Grünen und sehr zufrieden. Geholfen haben mir in dieser Situation vor allem meine gute Menschenkenntnis und meine Intuition, diese Probleme zu erkennen, denn die Angriffe waren teilweise sehr subtil und unterschwellig. Außerdem konnte ich mich auf meine Entschlossenheit und mein Durchhaltevermögen verlassen.

Was würden Sie jungen Frauen empfehlen, die vielleicht überlegen, einen ähnlichen Weg einzuschlagen?

Mir ist bewusst, dass Politik nicht jedermanns Sache ist. Dennoch ist es mir ein Anliegen, dass junge Menschen, insbesondere junge Frauen, in der Politik vertreten sind. Wir sind gerade dabei, im Jugendausschuss einen Jugendrat zu gründen, damit die Jugendlichen einen Ort haben, an dem sie sich zu Themen, die ihnen wichtig sind, äußern und mitentscheiden können. Ich kann also alle jungen Menschen, die aktiv sind, und das sind sehr viele, die gerne gestalten und etwas bewegen wollen, nur ermutigen, den Schritt zu wagen. Auch in jungen Jahren kann man viel bewegen, gerade in Zeiten, in denen die Zukunft unseres Planeten auf dem Spiel steht, ist die Perspektive der Jungen von großer Wichtigkeit. Dabei ist es wichtig, zielstrebig und durchsetzungsstark zu sein, denn nichts wird einem geschenkt.

Am Tag 8 unserer Kampagne in Niedersachsen, stellen wir Helen Nintemann vor:

Sei stets gut vorbereitet, um vermeidbare Fehler zu antizipieren!

                            Bild @ Nicole Benewaah

Interview mit Helen Nintemann

  • Können Sie sich kurz vorstellen und einige besonders prägende Ereignisse oder Stationen in Ihrem bisherigen Leben nennen?

Mein Name ist Helen Nintemann. Ich wurde in Kenia geboren und bin im Jahr 2000 nach Deutschland eingewandert. Ich bin verheiratet und Mutter von drei Kindern. Ich bin leidenschaftliche Köchin und Inhaberin eines Catering-Unternehmens für afrikanische Küche. Außerdem habe ich einen   Foodtruck, mit dem ich auf Wochenmärkten und Veranstaltungen in Osnabrück und Umgebung afrikanische Köstlichkeiten anbiete. Mein Schwerpunkt liegt in der vegetarisch-veganen Küche. Eine Sache, die mich ganz besonders geprägt hat, bzw. die mich schon von Kindheit an ausgezeichnet hat, ist meine Leidenschaft fürs Kochen. Ich habe immer gerne für meine Geschwister gekocht und sie mit neuen Rezepten begeistert. Die Tatsache, dass meine Mutter Berufsschullehrerin für das Fach Hauswirtschaft war, ist wohl nicht ganz spurlos an mir vorbeigegangen. Neben meinem Hauptberuf habe ich 2002 gemeinsam mit meinem Schwager die Initiative „Kenia-Projekt Osnabrück“ ins Leben gerufen, um Schulen in meinem Heimatland Kenia zu unterstützen. Seitdem haben wir über vierzehn Schulen beim Ausbau ihrer Infrastruktur (Klassenräume, Schulgebäude…) unterstützt und Schulkooperationen mit einer Osnabrücker Schule aufgebaut. Wir erweitern ständig unsere Vereinsaktivitäten und können so vielen Menschen in meiner Heimat nachhaltig helfen. Das erfüllt mich mit Stolz.

  • Wie wurde aus Ihrer Leidenschaft ein Beruf; wie kam es zu der Gastronomie-Geschäft?

Die Idee mit dem Catering kam ziemlich bald, nachdem ich zu meinem Mann aus Kenia nach Deutschland gezogen bin. Mein Mann ist selbstständig und hat eine Firma im Bereich Messe-Organisation. Ich half bei ihm aus und fing an, auf Messen kleine Snacks anzubieten. Nachdem ich eine Weile ganz klassisch Sandwiches angeboten habe, wurde mir das zu „langweilig“, zumal ich mich damit überhaupt nicht identifizieren konnte. Meine Leidenschaft ist die afrikanische Küche und das macht mich aus. Ich beschloss, ein afrikanisches Menü anzubieten. Das kam auf Anhieb sehr gut an und entwickelte sich, getrieben von der Idee, die afrikanische Küche hier bekannter zu machen, zu meinem Catering-Geschäft „African Dishes“. Nach und nach haben wir einen Foodtruck angeschafft und sind auf Wochen-, Jahres- und Weihnachtsmärkten sowie bei privaten Veranstaltungen präsent. Einige Jahre später kam die Eröffnung eines Restaurants hinzu und damit ging ein Traum in Erfüllung, den ich schon seit vielen Jahren mit mir herumtrug.

  • Was waren die größten Herausforderungen auf Ihrem bisherigen Berufsweg und woher nahmen Sie die Kraft und Motivation, diese zu meistern?

Wie man so schön sagt, wächst man mit seinen Aufgaben. Mein beruflicher Werdegang war nicht vorgezeichnet. Von meiner Leidenschaft getrieben, habe ich die Chancen, die sich mir geboten haben, ergriffen und bin immer wieder ins „kalte Wasser“ gesprungen. So musste ich mir das nötige (Fach-)Wissen on-the-job aneignen und hatte anfangs große Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache. Dies machte sich besonders bei behördlichen Angelegenheiten bemerkbar, aber auch, als es darum ging, Rezepte, Zutaten und Gewürze aufzuschreiben, denn die afrikanische Küche war im deutschen Kontext noch ziemlich „unbeschrieben“. Eine weitere Herausforderung im Geschäftsalltag war das Thema Personal (Gewinnung und Bindung), denn ausgebildete Köche für afrikanische Gerichte findet man nicht an jeder Ecke. Ein Versuch, kompetentes Personal im Rahmen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes aus meinem Heimatland zu holen, scheiterte an den sehr hohen bürokratischen Hürden. In diesen schwierigen Zeiten gab mir mein fester Glaube an Gott und an meine Geschäftsidee immer wieder Halt und Antrieb. Außerdem konnte ich mich auf meine Beharrlichkeit und mein Herzblut verlassen.

  • Was würden Sie jungen Frauen empfehlen, die vielleicht überlegen einen ähnlichen beruflichen Weg einzuschlagen?

Eine Karriere in der Gastronomie kann sehr erfüllend sein, vor allem, wenn man leidenschaftlich gerne kocht und Menschen „bekocht“. Um ein Unternehmen zu gründen und erfolgreich zu führen, reicht Leidenschaft allein nicht aus. Mein erster Rat wäre daher, wie bei allen Dingen im Leben, immer hundertprozentig von seinem Vorhaben überzeugt zu sein; das schützt davor, schnell aufzugeben, wenn es schwierig wird, denn es ist sowohl mental als auch körperlich herausfordernd. Außerdem muss man gut planen und idealerweise den zweiten und dritten Schritt vorausdenken. Man sollte immer gut vorbereitet sein, um vermeidbare, „böse“ Überraschungen zu antizipieren. Darüber hinaus ist Lernen und Weiterbildung im Sinne des lebenslangen Lernens unerlässlich, um stets innovativ zu sein und sich weiterentwickeln zu können. Und last but not least: Habt keine Angst vor dem Scheitern! Traut euch; nur so könnt ihr eure Träume realisieren!

  • Was machen Sie neben Ihrem Beruf, um in Balance zu bleiben; was hält Sie fit und konzentriert?

Ich bin gerne in der Natur; mache lange, ausgedehnte Spaziergänge und ab und zu Sport zuhause.

Am Tag 7 unserer Kampagne in Niedersachsen, stellen wir Shahidah Foster vor:

Seid Dir Deines Potentials bewusst und verkauft Dich nicht unter Wert!

                                                            Bild @ Nicole Benewaah

Interview mit Shahidah Foster

  • Können Sie sich kurz vorstellen und einige besonders prägende Ereignisse oder Stationen in Ihrem bisherigen Leben nennen?

Mein Name ist Shahidah Foster. Ich komme aus den USA und lebe seit fünf Jahren in Deutschland. Ich bin 2019 aus den USA nach Göttingen gekommen, um hier zu studieren (berufsbegleitende Master). Ich beschloss dann, in Deutschland zu bleiben. In meiner aktuellen Funktion bin ich Commercial Excellence Project Specialist sowie ERG-Leiterin (Employee Resource Group). Als Commercial Excellence Project Specialist bin ich das Program management zuständig und leite strategische Projekte. Als ERG-Leader koordiniere ich die Gruppenaktivitäten wie z.B. das Mentoring-Programm, Veranstaltungsplanung und -Durchführung und viel mehr. Prägend in meinem bisherigen Leben, eigentlich von klein auf, war, dass meine Mutter und meine Großmutter mich besonders gefördert und zum Studium ermutigt haben. Ich bin die erste in meiner Familie, die an einer Universität studiert hat und das habe ich nur geschafft, weil diese beiden Frauen mich von klein auf darin bestärkt haben, an mich zu glauben, mein Potenzial auszuschöpfen und über mich hinauszuwachsen.

  • Wie wird man Projekt und Prozessmanagement-Expertin? Warum haben Sie diesen Beruf gewählt?

Ich habe mich nach der Schule für ein Betriebswirtschaftsstudium entschieden, weil ich schon als junges Mädchen von einer Karriere im Management geträumt habe. Nach dem Bachelorstudium habe ich verschiedene Jobs mit Schwerpunkt Vertrieb/Kundendienst gehabt. Dabei wurde mir schnell klar, dass dies nicht das Richtige für mich ist, da es meinen Stärken, meinen Kenntnissen und meinem Potenzial nicht ganz entsprach. Ich wusste damals zwar nicht genau, wo meine Interessen lagen, konnte mich aber nicht wirklich für diese Tätigkeit begeistern. Erst während meines Masterstudiums in International Management and Information Systems entdeckte ich meine Begeisterung für Organisation und Arbeitsprozesse. Aus diesem Grund habe ich mir für meine Masterarbeit ein Thema mit dem Schwerpunkt Projektmanagement ausgesucht.

  • Wie blicken Sie auf Ihre Ausbildungs- und Studienzeit zurück? Wie fanden Sie das Studium?

Um ehrlich zu sein, hatte ich einen kleinen „Kulturschock“, als ich das Masterstudium hier in Deutschland begann. Die Anforderungen der Professoren waren ganz anders als in meinem Heimatland, wo ich zuvor meinen Bachelor absolviert hatte. Ich musste das Studieren quasi neu lernen: Die Arbeitsweise, die Prüfungsformate etc. waren komplett anders. Ich habe ein Semester gebraucht, um mich zu akklimatisieren; danach lief es gut. Ich hatte auf der anderen Seite aber auch das Glück, in meiner Muttersprache studieren zu können, so dass die Sprache für mich im Gegensatz zu den meisten ausländischen Studierenden kein Problem war. Menschlich hat es mir sehr gut gefallen, da ich mich mit meinen Kommilitonen und den Professoren gut verstanden habe. Es gab viele internationale Studierende und das hat Spaß gemacht.

  • War es für Sie schwierig, eine Stelle zu finden? Was waren die größten Herausforderungen beim Berufseinstieg und woher nahmen Sie die Kraft und Motivation, diese zu überwinden?

Glücklicherweise hatte ich keine Probleme, in Deutschland einen Job in meinem Berufsfeld zu finden, da ich bereits während meines Masterstudiums gearbeitet habe und durch diese vielen Stationen, meist im Backoffice und Support, wertvolle Berufserfahrung sammeln konnte. Ich hatte also gute Voraussetzungen für Arbeitsmarkt. Und es kam noch besser, denn ich könnte direkt in dem Themenfeld Projektmanagement arbeiten, in der ich meine Diplomarbeit geschrieben habe. Diesen Job habe ich die letzten sechs Jahre gearbeitet und bisher nur positive Erfahrungen gemacht. So schön das klingt, ich habe auch negative Erfahrungen gemacht. Bei einem vorherigen Arbeitgeber habe ich immer wieder erlebt, dass andere, weniger qualifizierte und fleißige Kollegen bei Beförderungen bevorzugt wurden. Da ich die einzige PoC in dieser Abteilung war, habe ich mich gefragt, ob das mit meiner Hautfarbe zusammenhängt. Das hat mir sehr zu schaffen gemacht. Was mir durch diese Zeit geholfen hat, waren Ratschläge aus der Fachliteratur, Ratgeber und Podcasts von Arbeitspsychologen, Karriere-Coaches … Ich habe viel gelesen und mir die Hilfe geholt, die ich brauchte.

  • Was würden Sie jungen Frauen raten, die einen ähnlichen beruflichen Weg anstreben?

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass manche Menschen etwas länger brauchen, um herauszufinden, was sie werden wollen. Das ist völlig in Ordnung, denn viele Wege führen zum Ziel. Nehmt euch Zeit, Dinge auszuprobieren und sammelt Erfahrungen; das zahlt sich immer aus. Wichtig ist der Glaube an sich selbst und damit meine ich das Selbstvertrauen im Job, das sich in vielen Fällen vom Selbstvertrauen im privaten Bereich unterscheiden kann. Wenn es nicht sehr ausgeprägt ist, kann man daran arbeiten. Seid euch eures Potentials bewusst und verkauft euch nicht unter Wert!

  • Was machen Sie neben Ihrem Beruf, um in Balance zu bleiben; was hält Sie fit und konzentriert?

Im Moment bin ich an Wochenenden viel unterwegs und genieße das Reisen, meistens Städtereisen, um Deutschland zu entdecken. Da kann ich gut von der Arbeitswoche abschalten. Außerdem lese ich gerne, treibe ich viel Sport und versuche, jeden zweiten Tag vor der Arbeit meine Fitnesseinheit zu absolvieren. Das kann ich nur empfehlen.

Am Tag 6 unserer Kampagne in Niedersachsen, stellen wir Brenda Davina vor:

Arbeite an Deinen Schlüsselkompetenzen und vertraue stets Deinem Instinkt!

                                                             Bild @ Nicole Benewaah

Interview mit Brenda Davina

  • Können Sie sich kurz vorstellen und einige besonders prägende Ereignisse oder Stationen in Ihrem bisherigen Leben nennen?

Mein Name ist Brenda Davina und ich bin in Hannover geboren und aufgewachsen. Meine Eltern stammen ursprünglich aus Ghana und ich bezeichne mich als Schwarze Deutsche. Ich bin Zwillingsmutter und lebe mit meiner Familie in Hannover. Von Beruf bin ich Sozial- und Bildungswissenschaftlerin und seit letztem Jahr als wissenschaftliche Koordinatorin für das Thema „Koloniales Erbe“ für die Landeshauptstadt Hannover tätig. In dieser Funktion verfolge und initiiere ich die Aufarbeitungsprozesse der kolonialen Bezüge der Stadt Hannover. In Kooperation mit dem Beirat „Dekolonisierendes Erinnerungskonzept“ soll ein gesamtgesellschaftlicher Prozess angestrebt werden, um zukünftig Rassismus besser zu bekämpfen und Strukturen für mehr Empowerment und Partizipation zu etablieren. Eine Sache, die mich besonders auszeichnet, ist die Liebe zu meiner Heimatstadt Hannover: Ich bin bekennende Hannoveranerin und kann mir nicht vorstellen, woanders zu leben. In meinem bisherigen Leben haben mich viele Menschen, Erlebnisse und Erfahrungen inspiriert und nachhaltig geprägt. Wenn ich eins hervorheben sollte, dann diesen Satz, den ich in einer beruflichen Orientierungsphase gelesen habe und der mich über die Themen, mit denen ich mich bereits seit dem Studium und auch jetzt beruflich beschäftige, nachdenklich gemacht hat: „Man spricht über mich in Räumen, die ich noch nie betreten habe“. Es sagt viel über Partizipation und Repräsentation bestimmter Gruppen in unserer vielfältigen multiethnischen Gesellschaft aus und spielte eine sehr große Rolle in meiner beruflichen Orientierung.

  • Wie kamen Sie zu diesem Beruf der Sozial- und Bildungswissenschaftlerin?

Zum Studium der Sozialwissenschaften bin ich durch Zufall gekommen. Wie viele junge Menschen wusste ich nach dem Abitur noch nicht genau, was ich werden wollte. Zuerst habe ich mich für ein technisch orientiertes Studium eingeschrieben. Das lief nicht so gut, denn neben den inhaltlichen Schwierigkeiten hatte ich Heimweh. Ich fühlte mich in der neuen Stadt und auf dem Campus nicht gut aufgenommen. Aus Spaß belegte ich einen Französischkurs an der Uni – Sprachen haben mich schon immer begeistert. In diesem Kurs lernte ich eine Studentin kennen, die mich zu den Sozialwissenschaften brachte. Sie studierte Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Interkulturalität, und genau diese Themen haben mich mein ganzes Leben begleitet. Ich leitete sofort die nötigen Schritte für den Studienfachwechsel ein. Es war gar nicht so einfach, einen Studienplatz zu bekommen, weil es ein NC-Fach war.  Nach meinem Bachelor habe ich ein paar Jahre im sozialen Bereich gearbeitet und schnell festgestellt, dass ein Master mir bessere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt bieten würde. Ich hätte gerne an das Thema meiner Bachelorarbeit über die Lebenswelten und Erfahrungen Schwarzer Menschen in Hannover anknüpfen wollen, fand aber einen Master in Sozialwissenschaften nicht besonders attraktiv, weil zu theorielastig. Ich wollte einen praktischen Beitrag zur Aufklärung der Gesellschaft leisten, weg von der Opferrolle hin zur aktiven Gestaltung. So entschied ich mich den Master in Bildungswissenschaften.

  • Wie blicken Sie auf die Ausbildungs- bzw. Studienzeit zurück?

Meine Studienzeit war ok, wobei ich die Bachelorphase eher als durchwachsen bezeichnen würde. Vor allem die Auswahl der Studierenden hat mich gestört, denn nicht nur, dass ich in meinem Jahrgang in einem Studienfach mit Schwerpunkt Interkulturalität die einzige schwarze Studentin war, hinzukam, dass einige Studierende aus meiner Sicht wenig interkulturelle Kompetenz besaßen. Nicht selten wurde ich mit klassischen, alltagsrassistischen Äußerungen konfrontiert, die mich dazu veranlassten, das Zulassungsverfahren in Frage zu stellen. Wie bereits erwähnt, fühlte ich mich nicht gut aufgenommen. Es dauerte eine Weile, bis ich Freunde fand und eine Lerngruppe bilden konnte. Das Masterstudium hingegen verging wie im Flug, ich war wieder zu Hause und fühlte mich wohler. Inhaltlich war es sehr anregend, es hat Spaß gemacht.

  • War es für Sie schwierig, eine Stelle zu finden? Wie verlief Ihr Berufseinstieg?

Ein Professor hat uns im Bachelorstudium mal im Scherz gesagt, dass wir wahrscheinlich alle Taxifahrer werden. Soviel zu den prognostizierten Arbeitsmarktchancen für Soziolog*innen. Die Aussichten waren also nicht besonders vielversprechend. Nach dem Bachelorabschluss gab es durchaus Jobopportunitäten überwiegend mit Schwerpunkt in der sozialen Arbeit. Dies passte nicht ganz zu meinen Interessen und Vorstellungen. Ich machte dann noch den Master und arbeitete nach dem Masterabschluss einige Jahre freiberuflich als Bildungsreferentin. Ich habe Workshops bei Bildungsträgern gegeben, aber auch bei Institutionen wie der Polizei. Das war die Ebene, auf der ich agieren wollte. Diese Jobs haben auch auf einer ganz persönlichen Ebene dazu beigetragen, mein Auftreten zu verbessern. Das war eine sehr wertvolle Erfahrung für mich. Ich musste selbst-reflektiv erkennen, dass mein Umgang in den Konfliktsituationen in meinem vorherigen Job nicht gut war. Ich hätte für mich und meine Themen selbstbewusster eintreten müssen.

  • Was würden Sie jungen Frauen empfehlen, die vielleicht überlegen, einen ähnlichen Weg einzuschlagen?

Fachkompetenz allein reicht oft nicht aus, um beruflich erfolgreich zu sein. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ein überzeugendes und sicheres Auftreten sowie Schlagfertigkeit zu den wichtigsten Softskills gehören, um sich im Berufsalltag zu behaupten, insbesondere als junge schwarze Frau. Die gute Nachricht ist, dass man diese Fähigkeiten trainieren kann, wenn sie bei einem nicht besonders ausgeprägt sind. Arbeite an deinen Soft Skills und vertraue deinem Instinkt! Dein Weg mag verschlungen und nicht geradlinig erscheinen, aber es ist dein Weg: „Trust the process!“

Am Tag 5 unserer Kampagne in Niedersachsen, stellen wir Siphilisiwe Ndlovu vor:

Umgib Dich von Menschen, die in die gleiche Richtung schauen und baue Dir ein starkes Netzwerk, auf das Du Dich verlassen kannst!

                                                              Bild @ Nicole Benewaah

Interview mit Siphilisiwe Ndlovu

  • Können Sie sich kurz vorstellen und einige besonders prägende Ereignisse oder Stationen in Ihrem bisherigen Leben nennen?

Mein Name ist Siphilisiwe Ndlovu und ich komme aus Simbabwe. Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Derzeit bin ich im Rahmen meiner Arbeit bei der Arbeitsgemeinschaft Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge in Niedersachsen (amfn e.V.) als Leiterin der Regionalstelle Nord des Bundeselternnetzwerks tätig. Unsere Hauptaufgabe im Netzwerk besteht darin, Eltern mit Migrationshintergrund durch Ressourcen und Angebote zu unterstützen, um ihre Rolle zu stärken und ihre Kinder in deren Schullaufbahn zu begleiten. Zusätzlich bin ich Vorstandsmitglied des Bundeselternnetzwerks und engagiere mich ehrenamtlich als Gründerin der Bildungsplattform, Training Women of Excellence (TWOE). Das Ziel dieser Plattform ist es, junge Frauen und Mädchen über Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren, insbesondere im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Ein besonders prägendes Erlebnis für mich war, als ich feststellen musste, dass meine ausländischen Abschlüsse in Deutschland nicht anerkannt wurden. Plötzlich stand ich ohne erlernten Beruf da und hatte nichts mehr. Das hat mich zwar erschüttert, aber ich beschloss, mich davon nicht demotivieren zu lassen und hier in Deutschland noch einmal zu

  • Warum haben Sie sich für den Beruf der Sozialarbeiterin entschieden?

Ursprünglich habe ich in Simbabwe Betriebswirtschaft studiert und mich auf eine klassische Karriere in der Privatwirtschaft vorbereitet. Als ich dann nach Deutschland kam, wurden meine Abschlüsse nicht anerkannt, was mich dazu zwang, mich neu zu orientieren. Das Studium der Sozialen Arbeit war die einzige Option, die mir zur Verfügung stand, und obwohl ich anfangs skeptisch war – da diese Ausbildung in meinem Kulturkreis nicht besonders angesehen ist – entdeckte ich in diesem Bereich meine Leidenschaft. Schon immer war ich sozial engagiert und habe in zahlreichen gemeinnützigen Initiativen und Organisationen gearbeitet. In dieser Zeit erkannte ich das immense Potenzial, das ein Studium der Sozialarbeit bietet. Letztlich erwies sich meine Entscheidung für dieses Studium als die beste für meine berufliche Entwicklung, obwohl sie zunächst eher pragmatischer Natur war.

  • Wie blicken Sie auf Ihre Ausbildungs- und Studienzeit zurück? Wie fanden Sie das Studium?

Trotz anfänglicher Herausforderungen mit der Sprache und den für mich ungewohnten Arbeitsweisen und Strukturen, die neben dem reinen Wissens- und Kompetenzerwerb entscheidend für meinen akademischen Erfolg waren, erinnere ich mich sehr positiv an meine Studienzeit. Ich fühlte mich sowohl von den Dozent:innen als auch von meinen Kommiliton:innen gut aufgenommen und unterstützt. Obwohl wir insgesamt nur zwei PoC (Persons of Color) auf dem Campus waren und ich hätte mich isoliert fühlen können, habe ich jedoch keine Diskriminierung oder Ausgrenzung erlebt. Meine offene und fröhliche Art hat mir auch dabei geholfen. Alles in allem hatte ich eine schöne Studienzeit, die mich auf meine zukünftige Arbeit im sozialen Bereich super vorbereitet hat, aber auch als Mensch sehr positiv geprägt hat.

  • War es für Sie schwierig, eine Stelle zu finden? Was waren die größten Herausforderungen beim Berufseinstieg und woher nahmen Sie die Kraft und Motivation, diese zu überwinden?

Ich musste nicht lange nach einem Job suchen. Noch bevor ich mein B.A.-Studium abgeschlossen hatte, hatte ich bereits meine erste feste Anstellung bei einem der größten Träger der sozialen Arbeit, der Stadt Hildesheim. Durch meine ehrenamtliche Arbeit war ich sehr gut vernetzt und hatte gute Kontakte zu vielen Organisationen und Akteuren. Die gesammelten Erfahrungen haben mein fachliches Profil geschärft und meine Schlüsselkompetenzen gestärkt, was sich positiv auf meinen Lebenslauf ausgewirkt hat. Dies hat meinen Berufseinstieg erheblich erleichtert, da ich bereits umfangreiche Erfahrungen aus nicht beruflichen Kontexten mitbrachte.

  • Was würden Sie jungen Frauen raten, die mit dem Gedanken spielen, Sozialarbeiterin zu werden?

Junge Frauen, die darüber nachdenken, Sozialarbeiterin zu werden, möchte ich ermutigen, diesen Berufsweg einzuschlagen. Insbesondere in der Afro-Community ist die Sozialarbeit leider nicht weit verbreitet, was sich möglicherweise mit mangelnden Kenntnissen über das breite Arbeitsmarktpotenzial erklären lässt. Es ist wichtig, die Unterrepräsentation von Schwarzen in diesen Berufsfeldern und insbesondere in Führungspositionen zu verringern. Ein Schlüsselfaktor, der mir persönlich bei beruflichen Herausforderungen immer geholfen hat, ist mein starkes Netzwerk. Durch meine offene Art konnte ich schnell wertvolle Kontakte knüpfen und mich erfolgreich vernetzen. Diese Fähigkeit war nicht nur während meines Studiums von Vorteil, sondern auch beim Berufseinstieg und bei allen anderen Aktivitäten. Meine Botschaft wäre: Umgebt euch mit Menschen, die ähnliche Ziele verfolgen, und baut euch ein starkes Netzwerk auf, auf das ihr euch verlassen könnt. Ein solches Netzwerk ist sehr wertvoll für eure persönliche wie berufliche Entwicklung.

  • Was machen Sie neben Ihrem Beruf, um in Balance zu bleiben; was hält Sie fit und konzentriert?

Meine persönlichen Erfahrungen mit Überarbeitung haben dazu geführt, dass ich mittlerweile sehr achtsam mit mir selbst umgehe. Es ist mir wichtig, Zeit für mich zu haben, die ich stets versuche, sehr abwechslungsreich zu gestalten. Am liebsten widme ich mich dem Lesen, denn dabei kann ich sehr gut abschalten.