Am Tag 10 unserer Kampagne in Berlin, stellen wir Ihnen Frau Aischa Sharief vor:

„Verwandeln Sie das, was andere als Hindernis empfinden, in einen Vorteil“

Interview mit Aischa Sharief

Aischa Sharief, können Sie sich mit ein paar Worten vorstellen?

Ich heiße Aischa Scharief und wohne in Berlin. Mein Vater ist Somalier und meine Mutter Deutsche. Meine Eltern leben seit 60 Jahren zusammen. Ich habe Jura studiert und bin seit 1995 Rechtsanwältin mit dem Schwerpunkt Arbeits- und Familienrecht. Meine beide Geschwister sind ebenfalls Rechtsanwälte in Berlin.

Warum haben Sie sich für ein Jurastudium entschieden? Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Nach dem Abitur wusste ich nicht wirklich, was ich machen wollte. Ich begann ein Wirtschaftsstudium, merkte aber bald, dass ich damit nicht zurechtkam. Also habe ich meine ältere Schwester um Rat gefragt, die bereits Jura studierte. Sie hat mir geraten, Jura zu studieren und ich weiß noch genau, wie sie sagte, „das kann jeder Idiot“(lacht). Also versuchte ich es mit Jura und schloss mein Studium ab. Es war zwar manchmal sehr mühsam, aber ich habe auch sehr gute Erfahrungen gemacht.

Warum haben Sie sich für ein Studium an der Universität entschieden, anstatt eine Berufsausbildung zu machen?

Meine Eltern waren maßgeblich an dieser Entscheidung beteiligt. Sie wollten, dass alle ihre Kinder zur Universität gehen. Sie verbanden mit unserer universitären Ausbildung unsere gesellschaftliche Anerkennung als afrikanisch-deutsche Kinder. Für sie war es eine Selbstverständlichkeit, denn auch sie hatten eine Universität besucht. Der Hintergrund der Eltern hat sehr oft einen großen Einfluss auf die Orientierung der Kinder. Meine ältere Tochter zum Beispiel studiert jetzt auch Jura (lacht) und die jüngere Betriebswirtschaft. Es ist ein Fakt, dass es für Kinder, deren Eltern studiert haben, sehr oft leichter ist, dies auch zu tun, da es bestimmte Hindernisse, wie die Finanzierung des Studiums oft nicht gibt. Für Einwandererfamilien kommt noch die Sprachbarriere hinzu, die für junge Menschen, die studieren wollen, ein ernsthaftes Hindernis darstellen kann. Für ein erfolgreiches Jurastudium ist das Beherrschen der deutschen Sprache unerlässlich, denn die Sprache ist das wichtigste Arbeitsmittel später im juristischen Beruf.

Hatten Sie Mentoren oder wichtige Personen, an die Sie sich wenden konnten, wenn Sie Fragen zu Ihrer Berufswahl hatten?

Während meines Studiums konnte ich natürlich immer zu meiner Schwester gehen, die bereits Jura studierte. Aber auch alle Freunde, die ich während des Studiums kennengelernt habe, haben mich immer motiviert und ermutigt, nie aufzugeben. Neben meiner Familie waren meine Freunde eine große Hilfe, denn damals wusste ich nicht wirklich, was ich nach dem Studium machen wollte. Ich hätte leicht das Handtuch geworfen, wenn ich nicht so gut umgeben gewesen wäre.

Welchen Rat können Sie einem jungen schwarzen Mädchen geben, das in Deutschland den gleichen Beruf wie Sie ausüben möchte?

Erfahrungen mit verschiedenen Kulturen sollten in juristischen Berufen nicht als Hindernis angesehen werden, ganz gleich, ob sie Rechtsanwältin, Staatsanwältin oder Richterin werden möchte. Es handelt sich um Berufe, die sowohl gesunden Menschenverstand und Lebenserfahrung erfordern, aber natürlich auch das Beherrschen des juristischen Handwerks. Die meisten Zuwanderer oder ihre in Deutschland geborenen Kinder sprechen mehrere Sprachen und sind meist lebenserfahrener als deutsche Kinder. Das sind Vorzüge, die es leichter machen, Menschen besser zu verstehen und sich in sie einzufühlen; Eigenschaften, die in diesen Berufen notwendig sind. Leider muss eine junge schwarze Frau auch damit rechnen, dass sie manchmal mit bestimmten Klischees und Stereotype aufgrund ihrer Hautfarbe konfrontiert wird. In meinem Beruf werde ich immer wieder gefragt, ob ich im Ausländerrecht spezialisiert bin oder welche andere Sprache ich noch spreche. Manchmal sehe ich, dass ich für meinen Beruf mehr bewundert werde als weiße Kolleginnen, als ob mir das Studieren wegen meiner Hautfarbe schwerer gefallen sei. Doch all dies sollte ein junges Schwarzes Mädchen niemals entmutigen. Sie sollte nie zögern, bei Fragen oder wenn Hilfe notwendig, ist, sich Menschen anzuvertrauen, die ihr Potenzial dann sehen, wenn sie es selbst vielleicht nicht sieht. Das können die Eltern, Freunde der Eltern oder andere Menschen sein. Sie muss das, was andere ihr als Hindernis unterstellen, in einen Vorteil verwandeln und ihren Ärger über diese Ungerechtigkeiten in Motivation umwandeln.

Am Tag 9 unserer Kampagne in Berlin, stellen wir Ihnen Frau Dr. Christelle Njiki Noufele vor:

„Du musst zuerst an Dich selbst und an Deine Ziele glauben.“

Interview mit Dr. Christelle Njiki Noufélé

Dr. Christelle Njiki Noufélé, können Sie sich in wenigen Worten vorstellen?

Mein Name ist Dr. Christelle Njiki Noufélé. Ich bin in Kamerun geboren und aufgewachsen. Ich kam 2003 im Alter von 17 Jahren nach Deutschland, um mein Studium fortzusetzen. Ich studierte Chemie und spezialisierte mich auf Radiochemie, die Chemie radioaktiver Elemente. Heute lebe ich mit meiner Familie in Berlin, bin Mutter von 3 Kindern und arbeite in der Firma Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH wo ich das Radiopharmazie-Labor leite. Ich engagiere mich außerdem in der afrikanischen Gemeinschaft in Berlin, um dieser Community zu helfen, das deutsche Bildungs- und Hochschul-System besser zu verstehen, insbesondere indem ich junge Mädchen unterstütze, die Orientierung und Selbstvertrauen brauchen, um in ihrer beruflichen Karriere erfolgreich zu sein.

Warum haben Sie sich für ein Chemiestudium entschieden? Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Es war wirklich ein Zufall. Ich habe die Chemie nicht besonders geliebt, aber ich habe sie auch nicht gehasst. In der High School war ich mehr an Mathematik interessiert. Ich wollte also Mathematikerin werden, weil ich es liebe, Probleme zu analysieren und zu lösen. Mathematik schien also das ideale Fach für mich zu sein. Nach dem Abitur, ein paar Monate nach meiner Ankunft in Deutschland, musste ich die Sprachprüfung ablegen, die für ein Studium an der Universität obligatorisch ist. Damals musste man einen positiven Bescheid für einen Studienplatz haben, vorbehaltlich des Bestehens der Sprachprüfung, um zur Sprachprüfung zugelassen zu werden. Also bewarb ich mich für einen Studienplatz in Chemie an der Freien Universität Berlin und für Mathematik in Potsdam. Am Ende entschied ich mich, nach Rücksprache mit meinen Schwestern, für den damals neue-eingeführten Bachelor-Abschluss in Chemie an der FU Berlin.

Wie haben Sie sich an das neue Universitätssystem angepasst?

Das Bachelorstudium war extrem schwierig. Obwohl ich gut in Sprachen war und hervorragende Ergebnisse in der Schriftsprache hatte, hatte ich anfangs große Sprachschwierigkeiten mit technischen Worten. Das Deutsch, das ich im Sprachunterricht gelernt hatte, war für den Austausch über allgemeine Themen geeignet, aber nicht wirklich für das Studium in Chemie. Abgesehen von den Sprachschwierigkeiten hatte ich noch nie in meinem Leben ein Chemie-Labor besucht. Begriffe wie Erlenmeyer-Kolben oder Rückflusskochen waren für mich, trotz Übersetzung auf Französisch, meiner Muttersprache, extrem schwierig einzuordnen. Für mich war also alles neu. Und natürlich die Einsamkeit, wenn man von den Eltern, Freunden und der Familie im Allgemeinen getrennt ist.

Was war Ihre größte Herausforderung während Ihres Studiums?

Abgesehen von der Tatsache, dass ich manchmal die einzige Schwarze in meiner Fakultät war, hatte ich vor allem Schwierigkeiten mit der Ausländerbehörde. Im Jahr 2007 wurde mein Antrag auf Verlängerung des Studentenvisums mit der Begründung abgelehnt, dass die mir verbleibende Zeit bis zum Abschluss meines Studiums zu lang sei. Ich verließ das Büro unter Tränen und unter Schock, ich war gerade einmal 22 Jahre alt. Ich verstand den Grund für diese Ablehnung nicht, da ich in meinem Studium normal vorankam, manchmal sogar besser als einige Einheimische. Ich musste einen Anwalt beauftragen, um meinen Fall zu verteidigen, und schließlich wurde mein Visum verlängert. Zum Glück geschah dies noch rechtzeitig, denn eines Tages kam die Polizei, die nicht wusste, dass mein Antrag bereits angenommen worden war, zu mir nach Hause, um mich nach Kamerun abzuschieben.

Woher haben Sie die Kraft und den Mut genommen, all diese Herausforderungen zu überwinden und Ihr Studium mit Bravour abzuschließen?

Wenn man weit weg von zu Hause ist, wenn man die seelische Last hat, zu wissen, dass seine Eltern sich geopfert haben, um man eine gute Ausbildung und Zukunft zu ermöglichen, hat man keine andere Wahl, als durchzuhalten und sie zu ehren. Entweder kämpft man oder man versagt. Ich hatte auch das Glück, dass mein Partner und meine ältere Schwester mich stets unterstützt haben.

Heute sind Sie Leiterin des radiopharmazeutischen Labors bei Vivantes in Berlin. Welche Erfahrungen haben Sie mit der Arbeit in der Unternehmenswelt gemacht und wie schaffen Sie es, familiäre Verpflichtungen und Ihre Karriere zu vereinbaren?

Zuallererst muss man an sich selbst und an seine Ziele glauben. Als ich aus Kamerun kam, wusste ich nichts anderes, als dass ich hart arbeiten musste, um meine Ziele zu erreichen. Ich hatte das Glück, gut umgeben zu sein und einen Doktorvater zu haben, Prof. Dr. Ulrich Abram, dem ich meine Anerkennung ausspreche und der mich sehr unterstützt hat. Die Tatsache, dass ich während des Studiums meine Kinder bekommen habe, war rückblickend ein großer Vorteil, weil ich so flexibler war und keinen Leistungsdruck hatte, wie es in einem Unternehmen manchmal der Fall sein kann. Als ich meine berufliche Laufbahn begann, waren meine Kinder bereits ein wenig selbstständig, was vieles einfacher machte.

Was ist das Geheimnis Ihres beruflichen Erfolges und welchen Rat können Sie ein junges Mädchen geben, das die gleiche Karriere wie Sie anstrebt?

Mein Fachwissen auf meinem Gebiet ist meine Stärke. Ich habe alles getan, um sicherzustellen, dass mein Wissen nie in Frage gestellt wird, indem ich mich weiterbilde und Wissen anhäufe. Dadurch konnte ich alle kleinen Komplexe überwinden, die ich als schwarze Frau in einem Bereich hatte, in dem man hauptsächlich auf weiße Männer trifft. Das ist auch der Rat, den ich einem jungen Mädchen geben kann, das heute sein Studium oder seine berufliche Laufbahn beginnt. Man muss sich in seinem Beruf weiterbilden und sich anstrengen. Es gibt keinen Studiengang oder keine Ausbildung, bei der man gewinnt oder verliert. Die Arbeitswelt verändert sich ständig, und Du selbst bist Dein bestes Kapital. Das Wichtigste ist, dass man bei allem, was man tun möchte, sein Bestes gibt.

Am Tag 8 unserer Kampagne in Berlin, stellen wir Ihnen Frau Alexandra Ngadeu vor:

„Man muss den Mut haben, das auszuprobieren, was man tun will.“

Interview mit Alexandra Ngadeu

Alexandra Ngandeu, können Sie sich kurz vorstellen?

Mein Name ist Alexandra Ngandeu. Ich komme ursprünglich aus Kamerun und lebe seit fast 24 Jahren in Berlin. Ich bin verheiratet und habe drei Kinder. Ich habe in Frankreich ein Studium in Kommunikation angefangen, bis zum erstmöglichen Diplom und es war die Liebe, die mich nach Deutschland gebracht hat. Als ich nach Deutschland zog, entschied ich mich für einen anderen Studiengang und studierte Politikwissenschaften. Derzeit arbeite ich Vollzeit und bin Mitgründerin des Start-ups Manuyoo, ein Unternehmen, das Produkte von hervorragender Qualität „Made in Afrika“ und aus den Bereichen Lebensmittel, Mode, Kosmetik und viele andere, nach Europa importiert.

Wie haben Sie sich nach Ihrer Ankunft in Deutschland eingelebt?

Ich muss zugeben, dass ich großes Glück hatte, denn es lief relativ gut. Ich hatte bereits ein Netzwerk von Freunden hier in Berlin, was sehr wichtig ist, wenn man in einer Umgebung ist, die man überhaupt nicht kennt. Außerdem hatte ich bereits ein wenig Deutsch gelernt, weil ich es während meiner Schulzeit als Fremdsprache gewählt hatte. Das hat mir die Integration gleich nach meiner Ankunft erleichtert. Trotz alledem war der Anfang nicht leicht. Aber da ich ein Mensch bin, der immer die Türen vor sich herschiebt, habe ich mich von den Hindernissen, die ich begegnete, nicht entmutigen lassen.

Woher haben Sie die Kraft und den Mut genommen, all diese Hindernisse zu überwinden?

Mein Mann und ich haben unsere Kinder bekommen, als wir noch sehr jung waren. Wir haben uns immer auf sie konzentriert, und das hat es mir ermöglicht, Momente der Mutlosigkeit zu überwinden. Wir mussten für sie durchhalten, und Ich hatte keine Zeit, mich selbst zu bemitleiden. Da wir wussten, dass wir Kinder hatten, die sich auf uns verließen, musste ich auch vorankommen, ohne mir zu viele Fragen zu stellen. Unsere Kinder waren und sind die Hauptquelle meiner Kraft, um weiterzumachen.

Wie ist es Ihnen gelungen, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Ihren verschiedenen Rollen als Frau, Mutter, Ehefrau und Unternehmerin zu finden?

Das ist eine ausgezeichnete Frage. Wenn ich darüber nachdenke, habe ich mir diese Frage nie wirklich gestellt. Wenn ich höre „Mama, ich habe Hunger“, weiß ich, dass ich meine Kinder füttern muss. Wenn bei der Arbeit Ergebnisse von mir erwartet werden, weiß ich, dass ich sie liefern muss. Diese Person ist dieselbe Frau, die je nach den Erfordernissen des jeweiligen Augenblicks verschiedene Hüte trägt, sich aber auch Zeit für sich selbst nimmt. Es ist sehr wichtig, dass man sich selbst nicht vergisst, denn alles, was man tut, erfordert Energie, und die muss man irgendwoher beziehen können. Wenn man keine Zeit für sich selbst hat, kann man nicht vorankommen.

Welchen Rat können Sie einer jungen schwarzen Frau geben, die in Deutschland ins Berufsleben einsteigt?

Aus meiner eigenen Erfahrung ist der wichtigste Ratschlag, den ich geben kann, ganz einfach: Sie sollte mutig genug sein, alles auszuprobieren, was sie tun möchte. Vor allem sollte sie sich nicht von Ängsten oder Vorurteilen über sich selbst beeinflussen lassen. Sie wird überrascht sein, welches Potenzial in ihr steckt und was sie alles tun kann. Sie sollte nicht zögern, das zu tun, was sie tun möchte, sei es im Studium, im Beruf oder in der Familie. Aber sie sollte immer daran denken, sich Rückzugsinseln zu schaffen, um ganz sie selbst zu sein, ohne Tabus, wie zum Beispiel Zeit mit Freundinnen zu verbringen oder auch mal „Pyjama Wochenenden“ zu haben (lacht).

Am Tag 7 unserer Kampagne in Bremen, stellen wir Ihnen Frau Eugenie Ndomou vor:

„Du musst lieben, was Du tun willst“

Interview mit Eugenie Ndomou

Können Sie sich in wenigen Worten vorstellen?

Ich komme aus Kamerun, bin Mutter und Informatikerin von Beruf. Ich engagiere mich in mehreren Vereinen in Deutschland und insbesondere in Berlin. Meine Hobbys sind Backen, Reisen und Sport (HIT).

Warum haben Sie sich für das Informatik Studium entschieden? Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Ich bin Diplominformatikerin, M.Sc. Business Intelligence. Ich habe schon immer alles gemocht, was mit Technik zu tun hat. Ich hatte die Möglichkeit, in Deutschland zu studieren, und da dachte ich, warum nicht in einem technischen Bereich wie der IT, wo es ständig Innovationen gibt.

Was war Ihre größte Herausforderung während Ihres Studiums?

Die Erfahrung, weit weg von meiner Familie zu leben, in einer Fremdsprache zu studieren, die ich nur einige Monate im Vorfeld lernen konnte, und gleichzeitig arbeiten zu müssen, um mein Studium zu finanzieren. Und dazu kommt der Umgang mit den Unterschieden in Kultur und Mentalität, die den Alltag oft nicht leichter macht.

Woher haben Sie die Kraft und den Mut genommen, die Herausforderungen zu meistern, denen Sie gegenüberstanden?

Die Beziehung zu meiner Familie und die Unterstützung, die sie mir während meiner Ausbildung immer gegeben hat. Die Kraft, die der Schöpfer uns täglich gibt.

Was ist Ihr beruflicher Hintergrund und welche Erfahrungen haben Sie in der Unternehmenswelt gemacht?

Seit meinem Hochschulabschluss bin ich im Bereich der Business Intelligence tätig. Aber ich muss zugeben, dass der Anfang nicht leicht war, vor allem, wenn man ohne Berufserfahrung seinen ersten Job bekommt. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, mich bei meinem ersten Arbeitgeber nochmals zu bedanken.

Was ist das Geheimnis Ihres beruflichen Erfolges, und welchen Rat können Sie einem jungen schwarzen Mädchen geben, das sein Studium beginnt oder den gleichen Beruf wie Sie ergreifen möchte?

Zuallererst musst du lieben, was du tun willst. Du sollst nicht nur studieren, weil du weißt, dass du danach gute Jobchancen haben wirst. Du musst diszipliniert, organisiert und streng mit dir selbst sein. Und vor allem, dich auf dein Studium zu konzentrieren, damit du es rechtzeitig abschließen kannst.

Am Tag 6 unserer Kampagne in Berlin, stellen wir Ihnen Frau Acele Nadale vor:

„Kultiviere einen kritischen Geist, indem du viel liest und regelmäßig deine eigenen Gewissheiten hinterfragst.“

Interview mit Acele Nadale

Warum haben Sie sich für ein Studium der technischen Informatik entschieden? Wie kam es zu dieser Entscheidung? 

Ich muss zugeben, dass ich dem Einfluss meiner Eltern nachgegeben habe. Sie bestanden darauf, dass ich ein technisches Fach studieren sollte. Ich hatte auch nichts gegen diese Aussicht, aber damals war das nicht meine Leidenschaft. Mich reizte eher die Herausforderung, in einem zu der Zeit fast neuen Bereich zu studieren.

Was war Ihre größte Herausforderung während Ihres Studiums? 

Ich kam im Alter von 19 Jahren nach Deutschland und stammte aus einer Familie, in der ich überbehütet wurde und nicht wirklich darauf vorbereitet war, Tausende von Kilometern von meinen Eltern entfernt allein zu leben. Ich glaube, meine größte Herausforderung war das Fehlen einer Bezugsperson oder eines familiären Rahmens, an den ich mich wenden konnte, wenn ich einen brauchte. Natürlich kann ich die Einsamkeit in der studentischen Umgebung nicht leugnen, wo es manchmal schwierig war, bestimmte Themen aufgrund der Sprache zu verstehen. Außerdem hatte ich in Kamerun noch nie in meinem Leben einen Computer gesehen, geschweige denn einen Transistor. Im Vergleich zu meinen deutschen Kommilitonen war es, als stünde ich mit einer Kanonenkugel an den Füßen an der Startlinie eines Rennens.

Herausforderungen zu meistern, denen Sie gegenüberstanden? 

Ich bin von Natur aus ein sehr hartnäckiger Mensch. Ich gebe nicht auf, bevor ich nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe, bei allem, was ich tue, zum Erfolg zu kommen. Außerdem habe ich das Glück, eine Familie zu haben, insbesondere Schwestern, die mich sehr unterstützen, auch wenn ich die Älteste bin. Es gibt auch Menschen, die zufällig in unser Leben tauchen und uns mit ihrer Liebe und Unterstützung begleiten.

Welchen Rat können Sie einem jungen schwarzen Mädchen geben, das mit dem Studium beginnt oder den gleichen Beruf wie Sie ergreifen möchte? 

Sie sollte einen Studiengang wählen, in dem sie ihr Potenzial und ihre Begabung voll ausschöpfen kann. Ich würde ihr auch raten, Einfühlungsvermögen und Toleranz zu kultivieren und bei der Auswahl der Menschen, die in ihr Leben treten, sehr vorsichtig zu sein, denn die Menschen, denen wir begegnen, haben einen großen Einfluss auf unsere geistige und körperliche Gesundheit. Sie sollte sich mit positiven, offenen, mutigen und fürsorglichen Menschen umgeben. Der andere Rat, den ich ihr geben kann, ist, ihren kritischen Verstand zu kultivieren, indem sie viel liest und ihre eigenen Gewissheiten ständig in Frage stellt, sowohl über sich selbst als auch über die Welt um sie herum. Schließlich würde ich ihr sagen, dass sie lernen soll, so gut wie möglich im Hier und Jetzt zu leben, ohne Bedauern und mit Würde.

Warum haben Sie sich für ein Studium der technischen Informatik entschieden? Wie kam es zu dieser Entscheidung? 

Ich muss zugeben, dass ich dem Einfluss meiner Eltern nachgegeben habe. Sie bestanden darauf, dass ich ein technisches Fach studieren sollte. Ich hatte auch nichts gegen diese Aussicht, aber damals war das nicht meine Leidenschaft. Mich reizte eher die Herausforderung, in einem zu der Zeit fast neuen Bereich zu studieren.

Was war Ihre größte Herausforderung während Ihres Studiums? 

Ich kam im Alter von 19 Jahren nach Deutschland und stammte aus einer Familie, in der ich überbehütet wurde und nicht wirklich darauf vorbereitet war, Tausende von Kilometern von meinen Eltern entfernt allein zu leben. Ich glaube, meine größte Herausforderung war das Fehlen einer Bezugsperson oder eines familiären Rahmens, an den ich mich wenden konnte, wenn ich einen brauchte. Natürlich kann ich die Einsamkeit in der studentischen Umgebung nicht leugnen, wo es manchmal schwierig war, bestimmte Themen aufgrund der Sprache zu verstehen. Außerdem hatte ich in Kamerun noch nie in meinem Leben einen Computer gesehen, geschweige denn einen Transistor. Im Vergleich zu meinen deutschen Kommilitonen war es, als stünde ich mit einer Kanonenkugel an den Füßen an der Startlinie eines Rennens.

Herausforderungen zu meistern, denen Sie gegenüberstanden? 

Ich bin von Natur aus ein sehr hartnäckiger Mensch. Ich gebe nicht auf, bevor ich nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe, bei allem, was ich tue, zum Erfolg zu kommen. Außerdem habe ich das Glück, eine Familie zu haben, insbesondere Schwestern, die mich sehr unterstützen, auch wenn ich die Älteste bin. Es gibt auch Menschen, die zufällig in unser Leben tauchen und uns mit ihrer Liebe und Unterstützung begleiten.

Welchen Rat können Sie einem jungen schwarzen Mädchen geben, das mit dem Studium beginnt oder den gleichen Beruf wie Sie ergreifen möchte? 

Sie sollte einen Studiengang wählen, in dem sie ihr Potenzial und ihre Begabung voll ausschöpfen kann. Ich würde ihr auch raten, Einfühlungsvermögen und Toleranz zu kultivieren und bei der Auswahl der Menschen, die in ihr Leben treten, sehr vorsichtig zu sein, denn die Menschen, denen wir begegnen, haben einen großen Einfluss auf unsere geistige und körperliche Gesundheit. Sie sollte sich mit positiven, offenen, mutigen und fürsorglichen Menschen umgeben. Der andere Rat, den ich ihr geben kann, ist, ihren kritischen Verstand zu kultivieren, indem sie viel liest und ihre eigenen Gewissheiten ständig in Frage stellt, sowohl über sich selbst als auch über die Welt um sie herum. Schließlich würde ich ihr sagen, dass sie lernen soll, so gut wie möglich im Hier und Jetzt zu leben, ohne Bedauern und mit Würde.

Am Tag 5 unserer Kampagne in Berlin, stellen wir Ihnen Eli Huber-Faye vor:

„Es gibt immer einen Weg zum gewünschten Erfolg.“

Interview mit Eli Huber-Faye

Können Sie sich in wenigen Worten vorstellen?

Mein offizieller Name ist Elif Huber, aber ich bevorzuge Eli und Huber-Faye. Ich bin queer und ziehe es vor keine Pronomen zu verwenden. Geboren bin ich in Deutschland. Meine Mutter kommt gebürtig aus Äthiopien und mein Vater ist deutsch-senegalesisch. Ich bin noch frische Ärzt*in, denn ich habe vor einem Jahr mein Studium abgeschlossen. Derzeit arbeite ich als Wissenschaftler*in an der Charité in Berlin in einer Forschungsgruppe für komplementäre und integrative Medizin. Ich bin dieser Gruppe durch meine Doktorarbeit über Akupunktur beigetreten. Außerdem habe ich auch den Verein „Black In Medicine“ mit aufgebaut.

Warum haben Sie sich für ein Medizinstudium entschieden? Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Generell war ich schon immer an vielen verschiedenen Dingen interessiert. Im Kindergarten und in der Grundschule wollte ich mal Tänzer*in werden, ich habe in der Schule viel Theater gespielt und wollte daher auch mal Schauspieler*in werden. Sehr kurz hatte ich auch mal an Anwält*in gedacht – meine Eltern sagten mir, dass ich immer Recht haben wollte (lacht) und dass ich gerne Menschen verteidigte, die meiner Meinung nach ungerecht behandelt wurden. Ich war einfach selbstbewusst. Obwohl ich mich zu verschiedenen Berufen hingezogen fühlte, wusste ich, dass ich etwas machen wollte, bei dem ich mit Menschen in Kontakt bin und mich sozial engagiere. Ich hatte die Möglichkeit, während meines Studiums ein Praktikum bei meiner Kinderärzt*in zu absolvieren, und es hat mir sehr gut gefallen. So wuchs in mir der Wunsch, Ärzt*in zu werden.

Was war Ihre größte Herausforderung während Ihres Studiums?

Als ich an der Universität anfing, war ich etwas zögerlich, weil ich mich fragte, ob das wirklich das ist, was ich machen will. Ich habe mir auch andere Fragen über mein eigenes Leben gestellt, die nichts mit dem Studium zu tun haben. Mit dem Eintritt in dem jungen Erwachsenenalter, hat man eine Menge Fragen. Das Medizinstudium ist so angelegt, dass es linear verläuft und viele Dinge auswendig gelernt werden müssen. Mein Gehirn und mein Verstand wollten nicht auf lineare Art und Weise arbeiten.

Woher haben Sie die Kraft und den Mut genommen, die Herausforderungen zu meistern, denen Sie gegenüberstanden?

Meine Eltern haben es immer geschafft, mir den Eindruck zu vermitteln, dass ich alles machen kann, was ich will, auch wenn sie selbst keine abgeschlossene akademische Ausbildung hatten. Meine Mutter hat zeitgleich mit mir angefangen nochmal zu studieren. Mein Vater ist absoluter Autodidakt. Sie haben mich immer in meinen Entscheidungen unterstützt und empowert. Und sie haben mir beigestanden, wenn es irgendwo den Anschein der Diskriminierung gab. Sie haben mich sehr beschützt. Da war ich sehr privilegiert. Ich hatte zwar keine Ärzt*inneneltern und habe neben dem Studium lange Zeit gearbeitet; aber meine Eltern haben mich stets unterstützt. An der Universität hat mir Sport geholfen, ein gewisses physisches und psychisches Gleichgewicht zu halten. Ich bin viel im Wald laufen gegangen. Außerdem waren im Studium alle am Struggeln und am Lernen. In meiner sozialen Gruppen haben wir wirklich zusammen gelernt und uns gegenseitig unterstützt; das hat mich letztlich auch sehr getragen.

Wer sind die Menschen, die Ihnen in Ihrer Karriere ein Vorbild waren?

Ohne zu zögern, meine Eltern. Meine Mutter ist eine echte Kämpferin mit einem großen Herzen. Und mein Vater ist einer der mutigsten Menschen, die ich kenne. Ich denke auch an die zwei Frauen, Darling Dafinone und Ngozi Odenigbo, die ich durch den von mir mitgegründeten Verein „Black in Medicine“ kennen gelernt habe.

Was ist das Ziel des Vereins „Black in Medicine“?

In meinem Studium stellte ich fest, dass ich nicht viele Schwarze getroffen hatte, die Medizin studierten, und ich kannte keine schwarzen Ärzt*innen, die in Praxen oder Krankenhäusern arbeiteten. Da ich vor allem im Krankenhaus viel Rassismus erlebt hatte, wollte ich mit Ärzt*innen sprechen, die wie ich aussahen und vielleicht die gleichen Erfahrungen gemacht hatten wie ich. Ich wollte wissen, wie sie diese Erfahrungen bewältigt haben und ob sie mir irgendwelche Strategien empfehlen können. Ganz am Anfang habe ich mit einer Facebook-Gruppe angefangen und dann haben wir diesen Verein gegründet, der heute mehrere Ziele verfolgt, vor allem die Unterstützung seiner Mitglieder, aber auch die Beratung und Begleitung des Nachwuchses, der Medizin studieren möchte. Wir haben nicht alle eine starke Familie im Hintergrund. Neben kritischem Blick auf den Lehrplan befassen wir uns auch mit Themen wie der Kolonialität der Medizin.

Welchen Rat können Sie einem jungen schwarzen Mädchen geben, das mit dem Studium beginnt oder den gleichen Beruf wie Sie ergreifen möchte?

Du schaffst das! Und zwar auf deine Art und Weise und in deinem Tempo! Es gibt diesen Stereotyp von Medizin und Mediziner*innen, dass Mensch besonders smart sein müsste um Medizin zu studieren. Das stimmt so nicht. Ich denke viele andere Ausbildungswege sind auch tough; einfach nur auf andere Weise. Wichtig ist es sich nicht stressen zu lassen und im Studium auch gut auf sich zu achten. Da gehört es evtl. auch mal dazu eine Pause zu machen, um Kraft zu schöpfen und auch den eigenen Körper zu spüren oder eben auch, um das Leben zu genießen. Ich habe u.a. deswegen im Studium eine Pause gemacht, ein anderes Mal, um eben auch andere Seiten in mir nähren zu können. Eine Zeit lang habe ich mich sehr auf Tanzen konzentriert; habe mal im Café gejobbt und meinen Gedanken freien Raum gegeben. Ich kenne auch viele Menschen, die erst auf dem zweiten Ausbildungsweg Medizin studieren. Es gibt die unterschiedlichsten Wege, genauso wie die unterschiedlichsten Berufsmöglichkeiten; lass dir also keine Norm aufquatschen, sondern trau dich ran und mach dein Ding!

Am Tag 4 unserer Kampagne in Berlin, stellen wir Ihnen Dr. Valerie Bischof-Niemz vor:

„Eine Inspiration für andere schwarze Mädchen zu sein, ist sehr erfüllend.“

Interview mit Dr. Valérie Bischof-Niemz

Können Sie sich in wenigen Worten vorstellen?

Mein Name ist Valérie Bischof-Niemz und ich wurde in Deutschland als Tochter einer haitianischen Mutter und eines deutschen Vaters geboren. Ich habe zwei Schwestern, und ich bin die jüngste. Ich besuchte ein französisches Gymnasium in Frankfurt und studierte nach dem Abitur Maschinenbau an der Technischen Universität Darmstadt. Danach promovierte ich in Fluidsystemen im Bereich der Energieeffizienz. Derzeit arbeite ich für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Bereich erneuerbare Energien für die Region Afrika.

Warum haben Sie sich für ein Maschinenbaustudium entschieden? Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Ich interessierte mich schon für alles Technische, aber ich muss zugeben, dass ich in meinem Umfeld niemanden kannte, der die Studien, die ich machen wollte, gemacht hatte. Für mich war also alles neu. Ich bin sehr naiv an die Sache herangegangen, und ich glaube, es war gut, so sorglos zu sein.

Was ist Ihr beruflicher Hintergrund und welche Erfahrungen haben Sie in der Unternehmenswelt gemacht?

Nach meiner Promotion ging ich in die Industrie, wo ich das theoretische Wissen, das ich in den Jahren meines Studiums erworben hatte, anwenden konnte. Zunächst arbeitete ich als technische Beraterin für Energieeffizienz bei einem Hersteller von Pumpensystemen. Ich habe einige Jahre in Johannesburg und Pretoria gelebt, zusammen mit meinem Mann, der ein interessantes Jobangebot in Südafrika hatte. Es gelang mir, eine Versetzung in die südafrikanische Tochtergesellschaft des Pumpenherstellers KSB, für das ich arbeitete, zu erhalten. Während meines Aufenthalts in Südafrika wechselte ich mein Arbeitsgebiet von der Energieeffizienz, d. h. der Frage, wie man weniger Energie verbrauchen kann, zur Erzeugung erneuerbarer Energie. Ich bin seit 3 Jahren wieder in Berlin.

Was war Ihre größte Herausforderung während Ihres Studiums?

Am Anfang war ich sehr eingeschüchtert und habe mich nicht einmal in die Mensa getraut. Ich wurde auch mit Bemerkungen konfrontiert, die sich darauf bezogen, dass ich eine Frau bin. Manchmal wurde mir das Gefühl vermittelt, dass ich als Frau eine gewisse Bevorzugung genieße und dass ich nicht so hart arbeiten muss wie Männer, um erfolgreich zu sein. Dies hatte den perversen Effekt, dass ich mich doppelt so sehr wie meine männlichen Kollegen bemühte, diese Stereotypen zu dekonstruieren. Darüber hinaus gibt es auch diese sehr subtilen Mikroaggressionen im Zusammenhang mit der Hautfarbe, die sehr schwer zu verstehen sind, wenn man sie nicht selbst erlebt hat. Das sind kleine Sticheleien, die einem die Leute manchmal mit viel Freundlichkeit schicken. Wenn man mit dieser Freundlichkeit konfrontiert wird, wenn man dazu erzogen wurde, die andere Person nicht zu verletzen, ist es manchmal schwierig, sich gegen diese Sticheleien zu wehren. Manchmal ertappen wir uns sogar dabei, dass wir die Vorurteile nachahmen, die andere über uns haben.

Woher haben Sie die Kraft und den Mut genommen, die Schwierigkeiten zu überwinden, die Sie hatten?

Durch die Anhäufung dieser Mikroaggressionen kann man einen Punkt erreichen, an dem man einfach erschöpft ist. man möchte in Räumen sein, in denen man sich nicht rechtfertigen oder erklären muss, wer man ist, warum man so ist, wie man ist, oder versuchen zu beweisen, dass man wie alle anderen ist. Diese emotionale Ladung muss von Zeit zu Zeit abgelassen werden. Ich umgebe mich viel mit Frauen, die mir ähnlich sind und die mich inspirieren, wie meine Mutter, meine Schwester oder andere Frauen, die an der Kampagne #Dasschaffstduauch teilnehmen. Meine Mutter kam nach Deutschland und sprach kein einziges Wort Deutsch. Sie studierte erfolgreich Medizin und zog ihre drei Töchter allein auf. Das ist sehr inspirierend für mich. Ich lasse mich auch von anderen Frauen wie Michele ObamaNina Simone oder Dr. Maya Angelou inspirieren.

Sie haben ein Mentoring-Programm in Südafrika ins Leben gerufen…

Ursprünglich habe ich versucht, junge Mädchen mit Frauen zusammenzubringen, die über Erfahrung im Bereich der erneuerbaren Energien verfügen. Ich wollte, dass sie sich von Frauen in Führungspositionen in Unternehmen inspirieren lassen. Es ist auch sehr erfüllend, andere junge schwarze Mädchen zu inspirieren, denn sie können von unseren Erfahrungen lernen und wissen, dass sie nicht allein sind. Die Tatsache, dass diese Mädchen andere Frauen sehen, die so aussehen wie sie, die sie verstehen, die aufrecht stehen und stolz sind, hat einen positiven Einfluss auf ihr Leben. Eines Tages sagte ein Junge zu meiner Überraschung, er wolle an diesem Netzwerkprogramm teilnehmen. Und in diesem Moment wurde mir klar, wie recht dieser Junge hatte. Nicht nur junge Mädchen können von diesen inspirierenden Menschen profitieren. Alle jungen Menschen, Mädchen wie Jungen, brauchen Inspiration und überarbeitete Bilder der Personen, die sie mit Führung und Kompetenz assoziieren.

Am Tag 3 unserer Kampagne in Berlin, stellen wir Ihnen Bienvenue Angui vor:

„Sieh Herausforderungen und Hindernisse als Chancen, sei proaktiv.“

Interview mit Bienvenue Angui

Können Sie sich in wenigen Worten vorstellen?

Mein Name ist Bienvenue Angui, ich bin ivorischer Herkunft, in Frankreich geboren und lebe seit 2007 in Deutschland. Diese drei Kulturen haben mich sehr beeinflusst, vor allem in meiner beruflichen Laufbahn. Ich bin derzeit Experte für die Beziehungen zwischen Afrika, Deutschland und Frankreich. Nach dem ich im Bundesverband mittelständische Wirtschaft die Mittelstandsallianz für Afrika gegründet habe, die ich von 2017 bis Ende Juli 2021 geleitet habe, bin ich derzeit in verschiedenen Positionen der erneuerbaren Energien, insbesondere bei der GreenTech Capital Africa Foundation.

Warum haben Sie sich für ein deutsch-französisches Managementstudium entschieden? Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Ich wollte schon immer in einem internationalen Kontext arbeiten. Da ich die deutsche und englische Sprache liebe, lag es mir nahe, diese Sprachen in einem beruflichen Umfeld anzuwenden. Ich entschied mich schließlich für einen Master-Abschluss, früher DESS genannt, in deutsch-französischem Marketing und Management, weil ich in erster Linie in Deutschland arbeiten wollte. Warum Deutschland? Ich weiß es nicht genau, es gibt Dinge, die man nicht erklären kann. Wahrscheinlich, weil ich mich in die Sprache, die Kultur und die Menschen verliebt habe, und zwar vom ersten Tag an, als ich anfing, Deutsch zu lernen. Von diesem Moment an wusste ich, dass ich in diesem Land leben möchte, und ich habe alles getan, um dieses Ziel zu erreichen. Heute bin ich mit dieser Entscheidung sehr zufrieden.

Was war Ihre größte Herausforderung während Ihres Studiums?

Meine größte Herausforderung war finanzieller Natur. Ich stamme nicht aus einem wohlhabenden sozialen Umfeld, aber ich hatte große Ambitionen, die ich ohne finanzielle Unterstützung nicht verwirklichen konnte. Ich habe mich zum Beispiel entschieden, im Rahmen eines Erasmus-Programms ein Jahr in Österreich zu verbringen. Dazu musste ich Geld haben, um ein wenig unabhängig zu sein und mich zu 100 % auf mein Studium konzentrieren zu können, das in einer Fremdsprache stattfand. Ich musste parallel zu meinem Erasmus-Jahr arbeiten, was zwar schwierig war, mich aber nicht daran hinderte, mein Jahr erfolgreich abzuschließen. Die zweite Herausforderung waren all die Leute in meinem Umfeld, die mich mit negativen Ideen demotivieren wollten, indem sie mir sagten, dass ich es niemals schaffen würde, im Rahmen von Erasmus an einer Universität im Ausland zu studieren, zum einen aus den oben genannten Gründen und zum anderen wegen der sehr strengen Auswahl bei der Zulassung. Einige Leute in meinem Umfeld machten mir klar, dass ich nicht die richtigen Startbedingungen für den Erfolg hätte und deshalb aufhören sollte zu träumen. Der Rest ist Geschichte…

Woher haben Sie die Kraft und den Mut genommen, die Herausforderungen zu meistern, denen Sie gegenüberstanden?

Ich habe mehrere Kraftquellen, die mich in schwierigen Situationen und im Leben allgemein inspirieren. Meine erste Stütze ist meine Familie (vor allem meine Mutter und meine Schwester), die mich immer unterstützt und motiviert hat, durch dick und dünn zu gehen. Zweitens meine eigene Entschlossenheit, die Projekte, die ich mir in den Kopf gesetzt habe, immer zu verwirklichen. Und schließlich, und das ist meine größte Kraftquelle, mein Glaube an Gott.

Was ist Ihr beruflicher Hintergrund und welche Erfahrungen haben Sie in der Unternehmenswelt gemacht?

Ich kam 2007 nach Deutschland und begann meine berufliche Laufbahn als Projektleiterassistentin in der Marketingabteilung einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft. 2017 wurde ich stellvertretende Leiterin des Bereichs Außenwirtschaft und Gründerin der Mittelstandsallianz für Afrika im größten deutschen Mittelstandsverband BVMW. Ich werde Ihnen die Zwischenschritte ersparen.

Es war eine sehr schöne, aber auch schwierige Erfahrung, denn wie Sie an meiner beruflichen Entwicklung sehen können, hatte ich große berufliche Ambitionen. Dafür musste ich in all diesen Jahren hart arbeiten und 200 % geben.

Heute arbeite ich noch an meinen Zielen, und bald werde ich Ihnen mein Unternehmen vorstellen können, vielleicht wird das Thema eines weiteren Interviews sein…

Was ist das Geheimnis Ihres beruflichen Erfolges, und welchen Rat können Sie einem jungen schwarzen Mädchen geben, das ein Studium beginnt oder die gleiche Karriere wie Sie anstrebt?

Eine Sache, die ich aus meiner kognitiven Erfahrung heraus sagen kann, ist „denke und handle mit deinem Herzen“. Was bedeutet das? Folge deinen Träumen, auch wenn es verrückt erscheint, sei ein Pionier auf deinem Gebiet, auch wenn es unmöglich erscheint, und sei leidenschaftlich bei dem, was du tust. Leidenschaft hilft, Berge zu versetzen, bringt die Arbeit auf eine höhere Ebene und verleiht dir die Leichtigkeit, die dich von anderen abhebt. Deine Arbeit wird dann zu einem Hobby und die Energie ist positiv und ansteckend. Sieh Herausforderungen und Hindernisse als Chancen, sei proaktiv. Vergiss aber nie, wer du bist, deine Werte. Behandle Menschen mit dem Respekt, den du ihnen schuldest, nicht mehr und nicht weniger, und verschaffe dir selbst Respekt, indem du deine Grenzen bestimmst. Die „Ja-Sager“ haben in diesem hart umkämpften Umfeld kaum eine Chance, Karriere zu machen…

Am Tag 2 unserer Kampagne in Berlin, stellen wir Ihnen Eva Ali vor:

„Habt keine Angst, ehrgeizig zu sein“

Interview mit Eva Ali

Können Sie sich in wenigen Worten vorstellen?

Mein Name ist Eva Ali. Ich bin Mutter von drei Kindern, die inzwischen erwachsen sind. Ich wurde in Ost-Berlin geboren und bin in Berlin und Mecklenburg aufgewachsen. Mein Vater, den ich kaum kannte, stammte aus Mali, und meine Mutter, die mich praktisch allein aufgezogen hat, ist Deutsche. Ich arbeite derzeit in einer Leitungsposition im Gesundheitswesen und mag meine Arbeit wirklich gern.

Warum haben Sie sich für ein Studium der Betriebswirtschaftslehre entschieden? Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Nach dem Abitur wusste ich nicht wirklich, was ich machen wollte. Es war noch die Zeit der DDR und wir wussten nicht, dass die Mauer bald fallen würde. Damals gab es nicht viele attraktive Studienmöglichkeiten. Alles, was ich wollte, war, nach Berlin zurückzukehren. Da ich mich schon in der Schulzeit für Informatik interessiert hatte, beschloss ich, einen informatikbezogenen Studiengang an der Humboldt-Universität zu beginnen. Nach dem Fall der Mauer wechselte ich ins Fach Wirtschaftsinformatik. Im Vordiplom merkte ich, dass mich die Wirtschaft doch mehr interessierte als die Informatik. So habe ich schließlich den Diplom-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre gemacht. Zu dieser Zeit war ich bereits in einer Beziehung mit meinem Mann. Er hatte Medizin studiert und war in einem Krankenhaus tätig. Das Controlling wurde in den Krankenhäusern gerade erst eingeführt. So bin ich gleich zu Beginn meiner Karriere im Gesundheitswesen gelandet.

Sie haben eine besondere Leidenschaft für das Lesen. Welchen Einfluss hat es auf Sie gehabt?

Ich war schon immer eine Leseratte, und Bücher haben mir geholfen, meinen Horizont zu erweitern. Es gab noch kein Internet und keine sozialen Netzwerke. Die jungen Leute hatten also eine Menge Zeit zur Verfügung. Ich habe fast jedes Buch aus dem Bücherschrank meiner Großmutter oder meiner Mutter gelesen. Auch heute noch bereitet es mir viel Vergnügen, diese kleinen Momente der Freude zu schaffen, wenn ich ein Buch lese und dabei eine Tasse Tee trinke. Ich lese vor allem Gegenwartsliteratur, aber auch immer wieder gerne die Romane von Jane Austen. Ich gehöre einem Frauen-Literaturclub an. Wir treffen uns regelmäßig, um über ein von uns gelesenes Buch zu diskutieren. Das letzte Buch, das mich ganz besonders beeindruckt hat, ist „Americanah“ von der nigerianischen Autorin Chimamanda Ngozie Adichie. Auch das Buch der Autorin Alice Hasters, „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten“, fand ich sehr lesenswert.

Musik und Sport spielen in Ihrem Leben auch eine wichtige Rolle…

Ich habe immer viel gesungen, schon seit ich ein kleines Mädchen war, mit meiner Mutter und meiner Großmutter und im Schulchor. Ich habe auch Gitarre gespielt. Ich liebe Musik vieler Genres, aber ganz besonders die klassische Musik und bin zu Beginn meines Studiums in den Chor der Humboldt-Universität in Berlin eingetreten. Dort lernte ich meinen Mann kennen, der ebenfalls im Chor sang. Die verschiedenen kulturellen und sportlichen Aktivitäten – ich habe während der Schulzeit an vielen Leichtathletikwettkämpfen teilgenommen – stärkten in der Jugend mein

Selbstbewusstsein. Ich muss sagen, dass in der DDR der Wettbewerbsaspekt in Schule und Sport einen Einfluss auf meine Motivation hatte, mich immer wieder anzustrengen und weiterzukommen. Erfolge haben mir gezeigt, dass ich die Fähigkeit habe, das zu tun, was ich möchte. Der Besuch von Konzerten und das Singen und Laufen sind für mich heute ein wichtiger Ausgleich im beruflichen Alltag.

Wurden Sie aufgrund Ihrer Hautfarbe diskriminiert?

Ich wuchs als einziges schwarzes Kind auf, umgeben von weißen Menschen, abgesehen von meinem Cousin, der ebenfalls einen schwarzen Vater hat. Er war der Einzige, der wie ich aussah, und wir verbrachten viel Zeit miteinander. Er konnte mich besser verstehen, weil er im Kindergarten und in der Schule den gleichen Hänseleien ausgesetzt war wie ich.

Woher haben Sie die Kraft und den Mut genommen, die Schwierigkeiten zu überwinden, die Sie hatten?

Meine Familie hat mich immer unterstützt, aber ich habe versucht, mir nicht anmerken zu lassen, dass diese Angriffe mich verletzten und ängstigten. Manchmal wünschte ich mir eine andere Hautfarbe, aber mit der Zeit habe ich gelernt, mich zu lieben und stolz darauf zu sein, wer ich bin. Ich habe auch viele wunderbare Menschen und Freunde getroffen, die viel Positives in mein Leben gebracht haben. Die positiven Erfahrungen waren glücklicherweise in der Mehrzahl.

Welchen Rat können Sie einem jungen schwarzen Mädchen geben, das mit dem Studium beginnt oder den gleichen Beruf wie Sie ergreifen möchte?

Es ist wichtig, dass sie sich mit guten Menschen umgibt, und es hilft auch, Freunde zu haben, die so aussehen wie sie und die die schwierigen Momente verstehen können, die mit ihrer Hautfarbe zusammenhängen und die sie erleben könnte. In der Schule und im Studium sollte sie von Anfang an fleißig lernen, viel lesen, nachschlagen, es sich nicht zu leicht machen – Sprache und Mathe sind wichtig. Ich habe mich damals etwas zu viel ablenken lassen von der neuen Freiheit als Studentin, besser ist es, gleich dranzubleiben. Jedenfalls habe ich nie gedacht, dass ich etwas nicht schaffen könnte. Daher mein Rat: an sich selbst glauben, hartnäckig sein, nicht aufgeben und keine Angst haben, große Ziele zu haben.

Am Tag 1 unserer Kampagne in Berlin, stellen wir Ihnen Florence Adiboni vor:

„Was lange währt, wird endlich gut“

Interview mit Florence Adiboni

Können Sie sich in wenigen Worten vorstellen? 

Mein Name ist Florence Adiboni Ayangma. Ich lebe seit 17 Jahren in Deutschland und habe Technische Informatik studiert. Ich habe eine Tochter und arbeite derzeit in einer Führungsposition im Bereich Softwaretesting.

Warum haben Sie sich für dieses Studium entschieden? Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Seit ich jung war, habe ich mich immer für meine Freunde eingesetzt, auch wenn ich nicht direkt an dem Problem beteiligt war (lacht). Also wollte ich Rechtsanwältin werden. Mit der Zeit wurde mir klar, dass Rechtsanwältin zu sein auch bedeutet, diejenigen zu verteidigen, die nicht unbedingt unschuldig sind. Diese Seite des Berufs hat mir nicht gefallen. Nach langem Zögern folgte ich dem Rat meiner Eltern, Informatik zu studieren, was damals sehr neu war und viele Berufsmöglichkeiten zu bieten schien. Also habe ich in Kamerun angefangen, Wirtschaftsinformatik zu studieren, obwohl es anfangs nicht wirklich meine Leidenschaft war. Später kam ich nach Deutschland, um mein Studium fortzusetzen, und am Ende hatten meine Eltern doch recht.

Was war Ihre größte Herausforderung während Ihres Studiums? 

Die ersten beiden Jahre in Deutschland waren sehr schwierig. In Kamerun war ich es gewohnt, von Familie, Freunden und Nachbarn umgeben zu sein, kurzum, ich war nie allein. Hier war das Gegenteil der Fall. Das war zunächst ein echter emotionaler Schock, der mich daran hinderte, mein Studium in aller Ruhe fortzusetzen. Ich musste mich fragen, ob ich diesen gefährlichen Weg weitergehen und nach Kamerun zurückkehren wollte, oder ob ich kämpfen und mein Studium fortsetzen wollte. Ich habe mich für die zweite Option entschieden.

Woher haben Sie die Kraft und den Mut genommen, die Schwierigkeiten zu überwinden, die Sie hatten? 

Ich hatte das Glück, mit Leuten zusammen zu sein, die in ihrem Studium fortgeschritten waren. Ich wurde von einem Onkel aufgenommen, der bereits seit sechs Jahren in Deutschland lebte. Aber ich muss sagen, wenn ich eine Frau als Mentorin gehabt hätte, die das junge Mädchen, das ich war, begleiten konnte, wäre vieles einfacher gewesen, denn es gibt Dinge und Empfindlichkeiten, die man als Frau leichter mit einer anderen Frau teilen kann.

Was ist Ihr beruflicher Hintergrund und welche Erfahrungen haben Sie in der Unternehmenswelt gemacht? 

Während meines Studiums habe ich einige Studenten-Jobs ausgeübt. Ich hatte eine Stelle in einem Unternehmen, das Software oder Module zur Bezahlung von Fahrkarten entwickelt, wie man sie in der U-Bahn oder im Bus sieht. Ich war für das Testen dieser Anwendungen zuständig und habe Benutzeranweisungen geschrieben. In diesem Unternehmen habe ich auch mein Betriebspraktikum absolviert. Es war dann selbstverständlich, dass ich meine erste Stelle im Bereich des Software-Testing fand. Ich bin sehr leidenschaftlich bei meiner Arbeit, vor allem wenn es darum geht, nach möglichen Fehlern in den Programmen zu suchen, obwohl ich dies immer weniger machen kann, seit ich die Leitung eines Teams übernommen habe.

Welchen Rat können Sie einem jungen schwarzen Mädchen geben, das sein Studium beginnt oder den gleichen Beruf wie Sie ergreifen möchte? 

Als ich meine berufliche Laufbahn begann, dachte ich, es wird von mir erwartet, dass ich alles weiß. Ich wollte beweisen, dass ich alles kann. Das war ein Fehler. Wie das Sprichwort sagt: „Was lange währt, wird endlich gut“. Sie muss geduldig sein. Niemand wird erwarten, dass dieses Mädchen von Anfang an alles weiß. Sie muss also lernen, viele Fragen zu stellen und eine große Fähigkeit zum Zuhören entwickeln. Wenn sie Fragen stellt und vor allem aufmerksam zuhört, lernt sie. Wenn man ein Team leitet, zum Beispiel, muss man nicht alles können, was jedes Teammitglied kann. Man muss nur Fähigkeiten haben beziehungsweise entwickeln Einfühlsam zu sein, auf jeglichen Empfindlichkeiten achten und die richtigen Leute an die richtigen Stellen einsetzen.