Schwarze Frauen sind im deutschen öffentlichen Raum meistens unsichtbar.
Im Gegensatz zu vielen anderen EU-Ländern fehlt es allgemein in Deutschland noch sehr stark an der Repräsentation von Schwarzen im öffentlichen Raum.
Schwarze Frauen stehen dabei an der Schnittstelle zweier Formen der Diskriminierung: Frausein und Schwarzsein.
Mit diesem Projekt wollen wir die Sichtbarkeit von Schwarzen Frauen in der deutschen Gesellschaft verstärken und das Bild der schwarzen Frau anders als in den gewöhnlichen Klischees darstellen (Schule und Klischees: Wie die Hautfarbe den beruflichen Werdegang bestimmt | RosaMag (rosa-mag.de)).
Quelle: Bildung | Integration | Zahlen und Fakten | MEDIENDIENST INTEGRATION (mediendienst-integration.de)
Es ist festzustellen, dass der größte Teil der Gering-qualifizierten und Arbeitslosen in Deutschland aus Menschen mit Migrationshintergrund besteht und der Anteil an Frauen daran weiter zunimmt. Ein Grund dafür ist der schlechte Schulabschluss der Schüler*innen mit Migrationshintergrund.
Welche Abschlüsse erreichen Schulabgänger*innen?
Ausländische Schüler*innen erreichen seltener das Abitur und brechen die Schule häufiger ab als Mitschüler*innen mit deutschem Pass. Das schlechtere Abschneiden ist laut Fachleuten vor allem auf Benachteiligungen im Bildungssystem zurückzuführen. Zum einem sind Ausgangsbedingungen von menschen ohne deutschen Pass oft schlechter als die von deutschen Staatsbürger*innen. Das ist unter anderem dann der Fall, wenn sie erst in der Schule Deutsch lernen. Zum anderen sind sie oft von Diskriminierung betroffen. Die Zweite Generation schneidet in der Schule deutlich besser ab.
Zudem sind Lehrer*innen in Deutschland dreimal so oft geneigt, Kinder aus höheren sozialen und ökonomischen Schichten für das Gymnasium zu empfehlen. Das führt zu einer deutlichen Benachteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund.
Welche Zielgruppe möchten wir durch diese Kampagne erreichen?
Diese Kampagne richtet sich nicht ausschließlich an die Community von Schwarzen Menschen in Deutschland, sondern an alle benachteiligten Gruppen in der deutschen Gesellschaft, denn auch #Duschaffstesauch!
Mitten in der Pandemie des 20. Jahrhunderts wurde der Wissen-Gap und dadurch die
Chancengleichheit in der Großstadt Berlin noch deutlicher erkennbar: Benachteiligte
Gruppen werden stärker vernachlässigt und diskriminiert. Die Ziele der nachhaltigen
Entwicklung (SDG) weisen uns den Weg in eine bessere Zukunft für alle. Sie reagieren
auf die globalen Herausforderungen, vor denen wir stehen, insbesondere im
Zusammenhang mit Armut, Ungleichheit, Klima, Umweltzerstörung, Frieden und
Gerechtigkeit. Die Ziele sind miteinander verbunden und um keinen zurückzulassen, ist
es wichtig, jeden von ihnen und jedes der 17 SDGs-Ziele bis 2030 zu erreichen. Mit
dieser Kampagne stehen die Ziele Nr. 5, 8 und 10 besonders im Vordergrund.
Ziel des Projektes ist es, schwarze Frauen für ihre beruflichen Chancen zu empowern.
Durch diese online Kampagne sollen junge Mädchen
mit Einwanderungsgeschichte ermutigt werden, sich für alle Berufe und nicht nur für
sogenannten geringqualifizierten Berufe zu interessieren. Zugleich wollen wir Eltern
mit Einwanderungsgeschichten auch darin sensibilisieren, ihre Töchter zu fördern und
zu unterstützen.
Die Projektträgerinnen
Patrick Ngono Abe
Wurde 1985 in Kamerun geboren und kam 2005 nach Deutschland, um zu studieren.
Sie gründete 2012 den gemeinnützigen Verein Elikia e.V. mit dem Ziel, Integration und kulturelle Vielfalt aktiv zu fördern.
Nach 13 schönen Jahren in Berlin lebt die Mathematikerin heute in Hamburg, wo sie ihre Karriere sowie ihr soziales Engagement fortsetzt.
Die Vereine „Mwagni“ und „Elikia“ haben es sich zur Mission gemacht, junge schwarze
Mädchen und Frauen zu motivieren, zu unterstützen und fest an den eigenen Traumberuf zu
glauben und daran festzuhalten.
"Wir haben uns diese Kampagne schon eine Weile
vorgestellt";
aber die Pandemie war der Auslöser. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, um es
jetzt durchzuführen.
Dr. Christelle Njiki Noufele
Wurde 1985 in Kamerun geboren und kam 2002 nach Deutschland, um zu studieren.
Die Chemikerin und Mutter von drei Kindern ist seit Anfang des Jahres Leiterin des Radiopharmazielabors
bei Vivantes in Berlin. Sie engagiert sich mit dem Verein Mwagni e.V. in Berlin und in Ihrem
Heimatland mit dem Ziel,
einem Beitrag rund um die 17 SDGs der Agenda 2030, zu leisten.