Nichts in der Welt ist unmöglich, liebe Dich selbst!

Interview mit Theresa Franz

Stellen Sie sich gerne in ein paar Worten vor.

Mein Name ist Theresa Franz, ich komme aus Nigeria. Ich bin Entrepreneur und besitze als Dolmetscherin ein Übersetzungsbüro für afrikanische Sprachen. Zudem habe ich eine eigene Marke für Haarpflegeprodukte mit dem Namen „Curlappiness“.

Warum haben Sie sich für diesen beruflichen Werdegang entschieden?

Das war ein Zufall. In Nigeria habe ich Anglistik studiert und musste ein Nebenfach dazu wählen. So habe ich mich für Germanistik entschieden. Im Zuge dieses Studiums stand eine Reise nach Deutschland an. Während meines Aufenthalts in Deutschland wurde ich angesprochen, ob ich in der Lage wäre Texte auf nigerianisch ins Deutsche zu übersetzen. Da es zu dieser Zeit wohl niemand anderen in Deutschland gab der das konnte, habe ich das gemacht. Ich dachte mir damals, warum macht das keiner. Ich habe mich direkt nach dem Studium damit selbstständig gemacht. Ich war hochmotiviert und hatte sehr viel Unterstützung von der Handelskammer. Durch die vielen Städte damals im Ruhrgebiet hatte ich sehr viele Kunden. Von der Polizeibehörde bis hin zu Migrationsämtern – das war 1997.

Hatten Sie außerhalb der Unterstützung der Handelskammer eigentlich Mentoren?

Ich hatte für mich selbst einen Businessplan erstellt und bekam so dann eine Unternehmensberaterin zur Seite gestellt. Einen Mentor oder eine Mentorin im klassischen Sinne in Form eines Mentoring -Programms hatte ich nicht.

Was waren die größten Herausforderungen für Sie auch als Schwarze Frau?

Ich hatte von Beginn an das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Denn das ist schon eine Männerwelt. Desto erfolgreicher ich wurde, desto schwieriger wurde mein Weg. Ich bin mir nicht sicher, ob man das Wort bedrohen sagen kann. Mir wurde aber gesagt, dass man mich nicht dabei unterstützt noch reicher zu werden. Außerdem sind die Leute immer sehr überrascht, wenn sie meinen Namen Theresa Franz lesen und mich dann persönlich kennen lernen.

Ich bin 52 Jahre alt und das kennt man ja, wenn man Schwarz ist sieht man das Alter eigentlich nicht so wirklich. (lacht)

Was sind Ihre Ziele?

In Zukunft möchte ich Schwarze Menschen und Menschen mit Migrationsgeschichte unterstützen. Ich habe festgestellt das viele Straftaten und Strafvergehen, welche diese Menschen betrifft, sehr oft durch Missverständnisse entstehen. Dabei ist vielen unsere Gesetzeslage hier in Deutschland nicht bewusst. Für viele ist es ebenfalls eine Hürde zu wissen an welchen Anwalt oder an welche Anwältin sie sich z. B bei einer Scheidung wenden müssen. Daher habe ich Anfang des Jahres eine Audio Software App entwickelt, die solche Schritte erleichtern soll. Außerdem werden über die App kulturelle Unterschiede beleuchtet, um Missverständnisse oder Probleme zu vermeiden.

Ein weiteres Ziel ist es, ein Haarpflegeprodukte für Kinder heraus zu bringen.

Welche 3 Tipps würden Sie jungen Schwarzen Mädchen mitgeben?

Aller Anfang ist schwer und das unabhängig von der Hautfarbe. Als Entrepreneurin in Deutschland sind die ersten drei Jahre immer von bürokratischen Hürden bestimmt.

Ebenso ist es wichtig Wissen über Steuern oder Rechnungen zu erlangen.

Und zuletzt: „Egal wie schlimm es sein mag es wird immer gut werden – macht euch selbstständig, denn jeder der das kann sollte das auch tun.“

Tag 6